Neuseelands Ex-Premierministerin Ardern geht nach Harvard

Die ehemalige neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern hat heute verkündet, dass sie im Jahr 2023 drei Stipendien an der US-Universität Harvard annehmen wird. Sie wolle sich mit Onlineextremismus beschäftigen, an der Kennedy School den Aufbau von Führungs- und Governance-Expertise leiten und sich am Berkman Klein Center mit neuen Herausforderungen durch künstliche Intelligenz (KI) beschäftigen.

Jacinda Ardern
AP/Rick Rycroft

Im Herbst werde die 42-Jährige als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Kennedy School beginnen, einer Bildungseinrichtung für Politikwissenschaft, Politische Ökonomie und Staatswissenschaft, verkündete Dekan Douglas Elmendorf gestern. Ardern habe der Welt „starke und empathische politische Führung vor Augen geführt“ und werde Studierenden wichtige Einblicke ermöglichen.

„Fühle mich unglaublich geehrt“

„Ich fühle mich unglaublich geehrt, dass ich noch in diesem Jahr als Angelopoulos Global Public Leaders Fellow 2023 und als Hauser Leader im Center for Public Leadership der Kennedy School an die Harvard University eingeladen werde“, schrieb Ardern heute auf Instagram. „Hauser Leaders“ beraten etwa Studierende und Absolventen und unterstützen Fakultätsmitglieder.

Sie werde ein Semester in den USA verbringen und dort das erste Tech-Governance-Führungsstipendium am Berkman Klein Center übernehmen. Auch „Herausforderungen rund um das Wachstum generativer KI-Tools“ sollen dabei im Fokus stehen.

Neuseeland „bleibt meine Heimat“

Zudem wolle sie „Erfahrungen weitergeben“, Vorträge in Neuseeland und im Ausland halten und sich im nächsten Jahr „Zeit zum Lernen“ nehmen. Neuseeland bleibe aber ihre Heimat und sie werde nach ihrer Tätigkeit in den USA zurückkommen, stellte Ardern klar.

Zuvor hatte die Ex-Premierministerin angekündigt, als unbezahlte Sonderbotschafterin für den Christchurch Call weiterhin zur Bekämpfung von gewalttätigem Extremismus im Internet beitragen zu wollen. Sie soll auch dem Vorstand des Earthshot Prize von Prinz William beitreten, der für Beiträge zum Umweltschutz verliehen wird, berichtete der britische „Guardian“.

Ardern war im Jänner von ihrem Amt als Premierministerin Neuseelands zurückgetreten. Ihr „Tank“ sei leer, weshalb sie sich auch nicht um eine Wiederwahl ins Parlament bemühen werde. Anfang dieses Monats schied sie aus dem Parlament aus.