Nehammer setzt Afrikareise in Ghana fort

Als zweites Land auf seiner Afrikareise besucht Karl Nehammer (ÖVP) als erster Bundeskanzler das 1957 von Großbritannien unabhängig gewordene Ghana. Der Kanzler, der von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) und einer Wirtschaftsdelegation begleitet wird, eröffnete heute Vormittag ein Wirtschaftsforum in Ghanas Hauptstadt Accra. Im Anschluss besuchte er die National Dog Academy, mit der das Bundesheer kooperiert.

In dem Trainingszentrum werden neben Militärhunden der ghanaischen Armee auch die Diensthunde von Behörden wie der Justiz, des Zolls und der Polizei ausgebildet. Man wolle künftig mit gut ausgebildeten Hunden das Grenzmanagement verbessern und die organisierte Kriminalität besser bekämpfen, so der Bundeskanzler.

Im Anschluss wird Nehammer von Präsident Nana Akufo-Addo zu bilateralen Gesprächen empfangen. Der Präsident vermittelte zuvor in Krisen in der Elfenbeinküste, Guinea und Mali. Er war auch maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten (ECOWAS) die Militärputsche in Burkina Faso, Guinea und Mali verurteilte.

Soziale Ungleichheit als Herausforderung

Außenpolitisch setzt Ghana auf eine Politik der guten Nachbarschaft, eine panafrikanische Ausrichtung und subregionale Integration in der ECOWAS. Das Ziel Ghanas ist es, die ECOWAS dem Vorbild der EU entsprechend zu entwickeln, mittelfristig soll auch eine gemeinsame Währung entwickelt werden. Die wachsende soziale und regionale Ungleichheit ist für Ghana eine zentrale Herausforderung.