Disney klagt DeSantis in Streit über Freizeitpark

Der US-Unterhaltungsriese Disney hat Floridas Gouverneur Ron DeSantis im Streit über den Freizeitpark „Disney World“ geklagt. In der gestern bei einem Bundesgericht eingereichten Klage wirft Disney dem erzkonservativen Politiker vor, eine „gezielte Kampagne der Vergeltung“ gegen den Konzern anzuführen. Der Republikaner wolle Disney „bestrafen“, weil das Unternehmen einen „politischen Standpunkt“ geäußert habe, der manchen politischen Verantwortlichen des Bundesstaates nicht gefalle.

Die Vergeltungsaktion des Gouverneurs, der als potenzieller Präsidentschaftsbewerber der Republikaner gehandelt wird, bedrohe das Geschäft von Disney und verletze die in der US-Verfassung verankerte Meinungsfreiheit, erklärte Disney weiter. Das Unternehmen müsse vor Gericht ziehen, um Mitarbeiter, Gäste und Partner des Freizeitparks zu schützen.

Schlagabtausch über Gesetz

Disney und DeSantis führen schon seit dem vergangenen Jahr einen erbitterten Streit, der jetzt zunehmend eskaliert. Der Unterhaltungskonzern hatte ein von dem Gouverneur vorangetriebenes Gesetz kritisiert, das Unterricht an Kindergärten und in den ersten drei Grundschuljahren über sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität verbietet.

Kritiker verurteilen das Gesetz als LGBTQ-feindlich und bezeichnen es als „Don’t Say Gay“-Gesetz. Der damalige Disney-Chef Bob Chapek kritisierte das Gesetz ebenfalls und stoppte alle politischen Spenden seines Unternehmens in Florida. DeSantis reagierte verärgert auf die Kritik von Disney und ließ ein Gesetz beschließen, das den Selbstverwaltungsstatus von Disney World stark einschränkt.