Studie: Preisdeckel für russisches Öl wird umgangen

Der von den G-7- und weiteren Staaten eingeführte Preisdeckel für russisches Öl wird offenbar großflächig nicht eingehalten. Das legt eine Studie eines internationalen Forschungsteams im Auftrag des Kiewer KSE Instituts nahe, über die gestern der „Spiegel“ berichtete.

Laut dem Bericht wurden 95 Prozent der in den ersten drei Monaten des Jahres im russischen Exporthafen Kosmino verschifften Ölexporte zu einem Preis von über 60 Dollar pro Barrel abgewickelt.

Der Durchschnittspreis sei bei 73 Euro gelegen. Das gehe aus einer Analyse umfangreicher Außenhandelsdaten hervor. Vom Pazifikhafen Kosmino aus werden vor allem asiatische Länder beliefert. In weiter westlich gelegenen Exporthäfen beobachtete das Forscherteam laut „Spiegel“ hingegen, dass der Preisdeckel weitgehend eingehalten werde.

Der Sanktionsmechanismus geht auf eine Initiative von G-7, EU sowie Australien zurück. Als Hebel zur Durchsetzung soll der Schiffstransport genutzt werden, der von Unternehmen aus diesen Ländern dominiert wird. Ihnen ist es untersagt, russisches Öl zu transportieren oder Tanker zu versichern, die Produkte zu Preisen oberhalb der vereinbarten Grenzen an Bord haben.