Tschechien setzt Patriarchen Kyrill auf Sanktionsliste

Tschechien hat eine erste Person auf seine eigene nationale Sanktionsliste gesetzt: den Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill. Der Grund ist seine Unterstützung der russischen Invasion in die Ukraine. Kyrill gilt als enger Verbündeter des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin.

Die Entscheidung der tschechischen Regierung bedeutet für den russischen Geistlichen, dass er nicht nach Tschechien einreisen darf. Außerdem darf Kyrill keine finanziellen Transaktionen in Tschechien durchführen und muss auch damit rechnen, dass eventuelles Eigentum in Tschechien eingefroren wird.

Dem tschechischen Außenminister Jan Lipavsky zufolge ist es einfach, Beweise über öffentliche Auftritte zu finden, in denen Kyrill den Krieg in der Ukraine unterstützt und die Gräueltaten rechtfertigt, die die russischen Soldaten begangen haben. Es gelte auf jeden Fall, dass jegliche Listung auf der Sanktionsliste gründlich dokumentiert sein müsse, so Lipavsky.

Tschechien hatte seine eigene Sanktionsliste mit einem Sondergesetz errichtet, das zu Jahresbeginn in Kraft getreten ist. Die EU hatte wegen des Widerstands Ungarns auf Strafmaßnahmen gegen das Kirchenoberhaupt verzichtet.