Tunesische Polizei stoppt 1.800 Geflüchtete an Küste

Tunesische Einsatzkräfte haben allein von Sonntag bis gestern über 1.800 Geflüchtete festgenommen, die sich mit Booten auf den Weg nach Italien machen wollten, wie die Küstenwache erklärte. Fotos zeigten kleine, überfüllte Boote. Nach mehreren Bootsunglücken waren vor der Küste zuletzt auch Dutzende Leichen geborgen worden.

Tunesien gilt inzwischen als wichtigstes Transitland für Geflüchtete aus Afrika auf dem Weg nach Italien. Allein gestern wurden über 500 Menschen bei dem Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, festgenommen, wie die tunesische Nationalgarde berichtete. Die Geflüchteten werden danach meist in völlig überfüllte Flüchtlingslager gebracht.

Seit Tunesiens Präsident Kais Saied im Februar ein härteres Vorgehen gegen Schutzsuchende ankündigte, versuchen immer mehr Menschen, das Land zu verlassen. Aufgrund einer sich verschärfenden Wirtschaftskrise streben auch immer mehr Tunesierinnen und Tunesier selbst die Migration aus dem nordafrikanischen Land nach Europa an.