Finnland: Orpo strebt Regierung mit Rechtspopulisten an

Der konservative finnische Politiker Petteri Orpo strebt nach seinem Wahlsieg in dem nordischen Land die Bildung einer Mitte-rechts-Koalition an.

Er werde darüber mit der rechtspopulistischen Partei Die Finnen, der Schwedischen Volkspartei und den Christdemokraten verhandeln, gab der 53-Jährige heute in Helsinki bekannt. Orpo hofft, bis Juni eine Regierung bilden zu können.

Finnischer Politiker Petteri Orpo
Reuters/Lehtikuva

Stärkste Kraft bei Parlamentswahl

Orpos konservative Nationale Sammlungspartei war bei der Parlamentswahl am 2. April stärkste Kraft geworden. Knapp hinter ihr landeten die Rechtspopulisten um Parteichefin Riikka Purra sowie die Sozialdemokraten der bisherigen Ministerpräsidentin Sanna Marin, die seit Ende 2019 an der Spitze der Regierung des nördlichsten Landes der EU steht. Marin bleibt geschäftsführend im Amt, bis eine Nachfolgeregierung gebildet ist.

Rechtspopulisten pochen auf strikten Einwanderungskurs

In den vergangenen Tagen hatte Orpo Sondierungsgespräche mit den Spitzen der Parteien geführt, wichtigstes Thema war ihm dabei die Senkung der Staatsausgaben. Purra dürfte in den anstehenden Verhandlungen vor allem auf einen strikteren Einwanderungskurs pochen.

Orpos Konservative wollen dagegen die Einwanderung ausländischer Arbeitskräfte fördern. Auch zwischen den Rechtspopulisten und der Schwedischen Volkspartei gibt es größere Meinungsverschiedenheiten.