Leipziger Buchmesse: Gücyeter gewinnt Belletristik-Preis

Der Lyriker und Theatermacher Dincer Gücyeter hat den renommierten Preis der Leipziger Buchmesse in der Belletristik-Sparte gewonnen. Er wurde gestern für seinen Debütroman „Unser Deutschlandmärchen“ ausgezeichnet. Der 1979 in Nettetal geborene Autor erzählt darin von den Schmerzen, Entbehrungen, der Einsamkeit und den Sehnsüchten seiner Eltern, die Ende der 1960er Jahre aus der Westtürkei als Gastarbeiter nach Deutschland kamen.

Autor Dinçer Güçyeter bei Buchmesse
APA/Jan Woitas

Die Jury würdigte die poetische Sprache Gücyeters. Zudem stehe seine Familiengeschichte stellvertretend für viele Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter, die Rassismus und belastende Arbeitsbedingungen erleben mussten.

Der Preis der Leipziger Buchmesse ist mit insgesamt 60.000 Euro dotiert und wird in drei Kategorien vergeben. Jeder Gewinner oder jede Gewinnerin erhält 15.000 Euro, dazu gibt es je 1.000 Euro für eine Nominierung.

In der Kategorie Sachbuch/Essayistik setzte sich Regina Scheer durch. Ihr Buch „Bittere Brunnen“ thematisiert das Leben von Hertha Gordon-Walcher. Die jüdische Kommunistin war in den 1920er Jahren Sekretärin der kommunistischen Politikerin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin. Die Autorin Scheer war nach Angaben der Jury mit Gordon-Walcher befreundet und konnte auf viele persönliche Gespräche mit ihr zurückgreifen.

In der Übersetzungssparte gewann Johanna Schwering. Sie übertrug den Coming-of-Age-Roman „Die Cousinen“ von Aurora Venturini aus dem argentinischen Spanisch.