Song-Contest-Teilnehmer müssen bei Konzert in Luftschutzkeller

Die ukrainischen Teilnehmer am diesjährigen Eurovision Song Contest haben unter widrigen Umständen ein Konzert in Kiew gegeben. Kurz vor seinem geplanten Auftritt auf dem Hauptbahnhof der Stadt wurde das Popduo Tvorchi gestern vom Ertönen des Luftalarms in den Keller gezwungen. „Es ist, was es ist“, sagte Musiker Andrij Husuljak nach dem Heulen der Sirenen, „wir glauben an unsere Luftabwehr“.

Sänger Jeffery Kenny ist solche Unterbrechungen bereits gewohnt: „Wir müssen immer nach unten kommen und versuchen, uns in Sicherheit zu bringen.“

Das Duo vertritt die Ukraine mit ihrem Lied „Heart of Steel“ (Herz aus Stahl) beim Songcontest in Liverpool im kommenden Monat. Aufgrund des Ukraine-Krieges findet die Veranstaltung in England statt, obwohl die Ukraine im vergangenen Jahr gewann.

„Geehrt und begeistert“

„Wir fühlen uns geehrt und begeistert in Liverpool aufzutreten“, sagte Husuljak der Nachrichtenagentur AFP. „Wir können es kaum erwarten, allen zu zeigen, was wir vorbereitet haben.“ Das Duo wolle beim ESC nicht „bemitleidet“ werden.

Jedoch: „Für uns ist es am wichtigsten, den Kampf zu gewinnen und Frieden im Land zu haben“, sagte Husuljak. Sollten sie dennoch gewinnen und im darauffolgenden Jahr eine Austragung in der Ukraine möglich sein, „werden wir das zu schätzen wissen und wir werden glücklich sein“.

Gestern kam das Entwarnungssignal rechtzeitig, sodass Tvorchi noch ein Überraschungskonzert in der Eingangshalle des Kiewer Bahnhofs geben konnte.