NGOs erheben schwere Vorwürfe gegen Honduras

Menschenrechtsorganisationen erheben schwere Vorwürfe gegen Honduras. Der mittelamerikanische Staat sei eines der gefährlichsten Länder für Aktivistinnen und Aktivisten, erklärte die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte (IACHR) nach einem Besuch Honduras gestern. In den ersten vier Monaten 2023 seien acht Menschenrechtsaktivisten getötet worden. Im vergangenen Jahr seien es 17 gewesen. Die Gewalt in dem Land wird durch eine Reihe von Konflikten befeuert.

So streiten etwa Initiativen von Bäuerinnen und Bauern mit Landwirtschafts- und Bergbauunternehmen um Landrechte. Ethnische Gruppen, unter anderem Afrohonduranerinnen und Afrohonduraner an der Atlantikküste, kämpfen gegen touristische Projekte auf ihrem angestammten Land.

Die Lage der Aktivistinnen und Aktivisten sei besorgniserregend, sagte IACHR-Kommissarin Margarette May Macaulay. Diejenigen, die sich gegen die Unternehmen wehrten, seien größten Gefahren ausgesetzt. 2016 wurde die Umweltschützerin und indigene Anführerin Berta Caceres ermordet, als sie den Bau eines Staudamms auf dem Gebiet ihrer Vorfahren verhindern wollte.

Acht Personen wurden für den Mord verurteilt, darunter zwei leitende Angestellte des Unternehmens hinter dem Staudammprojekt. Die IACHR ist ein Teil der Organisation Amerikanischer Staaten.