Drei Vermisste nach Schiffbruch vor Lampedusa

Vor der Insel Lampedusa ist gestern Abend ein sieben Meter langes Boot gesunken. 46 Menschen, darunter sieben Minderjährige und 13 Frauen, wurden von einem Schiff der italienischen Küstenwache gerettet. Drei Personen werden noch vermisst, darunter die Mutter eines Kleinkindes. Die Suche auf dem offenen Meer ist im Gange, berichteten die Behörden.

Die Schiffbrüchigen, die aus Guinea, Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste), Kamerun und Gambia stammen, wurden nach Lampedusa gebracht. Sie waren von Sfax in Tunesien aufgebrochen.

Zwölf Anlandungen mit insgesamt 611 Menschen wurden gestern auf Lampedusa gemeldet. Die meisten Boote waren aus Sfax in Tunesien und aus Sabratah in Libyen abgefahren, teilten die Behörden mit. Im Hotspot Lampedusas befinden sich 2.242 Personen, dabei gibt es lediglich 400 Plätze.

Zwei mutmaßliche Schlepper festgenommen

Die tunesische Küstenwache hat gestern Abend zwölf Boote mit 320 Menschen an Bord aufgehalten, die in Richtung Italien abgefahren und vor Sfax und Nabeul in Schwierigkeiten geraten waren.

Die geretteten Menschen stammen aus verschiedenen afrikanischen Ländern südlich der Sahara, weitere 20 sind Tunesier, teilte der Sprecher der Nationalgarde mit. Zwei mutmaßliche Schlepper, die sich auf eine illegale Überfahrt vorbereiteten, wurden festgenommen.

Die Zahl der Schutzsuchenden, die heuer in Italien angekommen sind, ist mit 40.000 viermal so groß wie im Vergleichszeitraum 2022. 130.000 Personen sind in italienischen Aufnahmeeinrichtungen untergebracht, die unter großem Druck stehen würden, wie das Innenministerium in Rom mitteilte.

„Ocean Viking“ rettete 168 Schiffbrüchige

Das von der Hilfsorganisation SOS Mediterranee betriebene Rettungsschiff „Ocean Viking“ hat bei drei Einsätzen 168 Schiffbrüchige gerettet, darunter 24 Minderjährige. Die italienischen Behörden wiesen heute Civitavecchia bei Rom als Landehafen zu. Drei Tage wird die „Ocean Viking“ benötigen, um Civitavecchia zu erreichen.