Offenbar viel mehr Tote bei Massaker in Burkina Faso

Bei einem Massaker in einem Dorf in Burkina Faso sind Augenzeugen zufolge weitaus mehr Menschen getötet worden als bisher bekannt. Nachdem die Zahl der Toten kurz nach dem Überfall uniformierter Kräfte vom 20. April mit rund 60 angegeben worden war, berichteten Überlebende nun von insgesamt 136 getöteten und neun verletzten Zivilistinnen und Zivilisten.

Sie bekräftigten in ihrer Mitteilung ihre Darstellung, bei den Angreifern habe es sich um Angehörige der Streitkräfte des Landes gehandelt.

Einer der schwersten Angriffe auf Zivilisten

Es handelt sich um einen der schwersten Angriffe auf Zivilisten in dem westafrikanischen Land. Burkina Faso leidet trotz seiner Goldvorkommen unter Armut. Teile des Landes stehen unter der Kontrolle militanter Islamisten, gegen die die Militärregierung ihrerseits mit Waffengewalt vorgeht.

Die Kämpfe haben fast zwei Millionen Menschen vertrieben und zu einer humanitären Krise geführt. In der Sahelzone versuchen seit Jahren militante Gruppen mit Verbindungen zu den Dschihadistenorganisationen al-Kaida oder Islamischer Staat ethnische und religiöse Konflikte zu schüren. Die Hintergründe des Massakers sind bisher unklar.