Engpässe bei Kindermedizin: Ministerium reagiert

Nach dem offenen Brief von Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzten aus mehreren europäischen Ländern, darunter auch Österreich, an die Gesundheitsminister ihrer Länder wegen der Knappheit bei Kinderarzneimitteln, hat nun das österreichische Gesundheitsministerium reagiert. „Der aktuelle Medikamentenmangel, der zahlreiche europäische Länder betrifft, ist nur auf EU-Ebene nachhaltig lösbar“, so das Ressort heute und verwies auf die geplante Aktualisierung der EU-Arzneimittelgesetzgebung.

Die Erneuerung umfasse unter anderem das Ziel, die Produktion von Medikamenten wieder nach Europa zu bringen und Medikamente ohne Einschränkungen verfügbar, allgemein zugänglich und leistbar zu erhalten. Damit werde auch die Versorgung mit Medikamenten in Österreich langfristig sichergestellt, hieß es.

„Arbeiten an schnell wirksamen Maßnahmen“

„Parallel arbeitet das Gesundheitsministerium bereits an der Umsetzung schnell wirksamer Maßnahmen, um die Lage zu entspannen. Dazu wurde unter anderem die magistrale Zubereitung von Kinderantibiotika mit dem Wirkstoff Amoxicillin in Apotheken vereinfacht“, betonte man in der Stellungnahme.

Präparate mit dem Wirkstoff Amoxicillin dürfen jetzt ohne chef- und kontrollärztliche Bewilligung in Apotheken selbst zubereitet werden. „Die Abgabe an Patientinnen und Patienten ist damit einfacher und schneller möglich“, erklärte das Ministerium.

„Um einen Engpass in Zukunft zu vermeiden, bereitet das Gesundheitsministerium auch eine Verordnung vor, um die Reserven von Medikamenten und Wirkstoffen in Österreich deutlich zu erhöhen.“ Dazu würden bereits Gespräche mit dem pharmazeutischen Großhandel und den Arzneimittelherstellerinnen und -herstellern laufen.