Ankara: Haben IS-Anführer in Syrien getötet

Der mutmaßliche Anführer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) ist nach Angaben des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bei einem Einsatz des türkischen Geheimdienstes in Syrien getötet worden. Der türkische Geheimdienst MIT habe den „mutmaßlichen“ IS-Anführer Abu Hussein al-Kuraschi am Samstag in Syrien „neutralisiert“, sagte Erdogan gestern in einem Fernsehinterview.

Der IS hatte Ende November den Tod seines damaligen Anführers Abu Hassan al-Haschimi al-Kuraschi verkündet und Abu Hussein al-Kuraschi zum neuen „Kalifen“ ernannt.

Berichte über Abriegelung von Ort

Wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP in Nordsyrien berichtete, hatten der türkische Geheimdienst und die von der Türkei unterstützte örtliche Militärpolizei ein Gebiet nahe der Stadt Dschindires in der Region Afrin abgeriegelt. Von AFP befragte Anwohner berichteten von einem Einsatz in einem verlassenen Bauernhaus, das einst als islamische Schule genutzt wurde.

Das US-Militär hatte Mitte April einen Luftangriff gegen einen ranghohen IS-Anführer im Norden Syriens bekanntgegeben. Der Mann, der für die Planung von Anschlägen in Europa und im Nahen Osten verantwortlich gewesen sei, sei bei dem Einsatz „wahrscheinlich“ getötet worden.

„Kalifat“ besiegt

Der IS hatte 2014 große Teile Syriens und des Irak unter seine Kontrolle gebracht, diese Gebiete aber nach und nach unter dem militärischen Druck einer US-geführten Koalition wieder verloren. Während das selbsternannte „Kalifat“ in Syrien und im Irak als besiegt gilt, konnte der IS seinen Einfluss in anderen Teilen der Welt ausweiten, etwa in der Sahelzone, in Nigeria und in Afghanistan.