Anschlag auf Konvoi von Bulgariens Generalstaatsanwalt

Auf den Autokonvoi des politisch umstrittenen Generalstaatsanwalts von Bulgarien, Iwan Geschew, ist nach Angaben der Polizei ein Sprengstoffanschlag verübt worden.

Geschew sei bei der heftigen Explosion gestern Nachmittag nicht verletzt worden, hieß es. Der Sprengsatz sei mit Metallkugeln gefüllt gewesen und hätte tödlich sein können, erläuterte Vizechefankläger Borisslaw Sarafow. „Es handelt sich offensichtlich um einen professionell vorbereiteten Anschlag.“

Zufall soll Tod verhindert haben

Ein Zufall habe den Tod Geschews und dessen Familie verhindert, sagte Sarafow, der die Ermittlungsbehörde des EU-Landes leitet. Der Sprengsatz explodierte amtlichen Angaben zufolge unmittelbar neben einer Landstraße unweit der Stadt Samokow, die etwa 50 Kilometer südlich der Hauptstadt Sofia liegt. Geschew befand sich in einem von mehreren Fahrzeugen eines Konvois. Das Attentat ereignete sich mitten in einer auch nach der Parlamentswahl vom 2. April andauernden Regierungskrise.

Geschew wurde 2019 vom Obersten Richterrat zum Generalstaatsanwalt Bulgariens gewählt – noch während der dritten und soweit letzten Amtszeit des damaligen Regierungschefs Boiko Borissow. Das Anti-Borissow-Lager und Demonstranten fordern seitdem immer wieder seinen Rücktritt.