Drehbuchautoren in Hollywood streiken

Tausende Drehbuchautorinnen und -autoren für Serien und Filme in Hollywood legen ab Mitternacht die Arbeit nieder. Das teilte die mächtige US-Autorengewerkschaft (WGA) gestern Abend in Los Angeles mit, nachdem Gespräche mit den Filmstudios und Streamingplattformen ohne Einigung endeten.

Die Vorstandsmitglieder der Writers Guild of America „haben auf der Grundlage der ihnen von ihren Mitgliedern verliehenen Befugnisse einstimmig beschlossen, einen Streik auszurufen“, erklärte die Gewerkschaft im Onlinedienst Twitter.

Angesichts des großen Wachstums der Streamingangebote fordern die Drehbuchautorinnen und -autoren mehr Gehalt und eine größere Gewinnbeteiligung. Bislang erhalten sie von den Plattformen ein fixes jährliches Gehalt – auch wenn sich Serien wie „Bridgerton“ oder „Stranger Things“ zu weltweiten Erfolgen entwickeln und von hunderten Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern gesehen werden.

Forderung nach Überarbeitung der Regeln

Zudem bleiben die Serien oft jahrelang auf den Plattformen. Die Autoren und Autorinnen fordern daher eine Überarbeitung der geltenden Regeln für ihre Entschädigung.

Der Gewerkschaft zufolge sind trotz Inflation die Gehälter gleich geblieben oder sogar gesunken, weswegen es für die Autoren immer schwieriger werde für ihren Lebensunterhalt aufzukommen. Derzeit arbeiteten so viele von ihnen wie nie an der Gehaltsuntergrenze, während Produktionen immer weniger Menschen für kürzere Serien einstellten. Studios argumentieren dagegen, dass aufgrund des wirtschaftlichen Drucks Kosten gesenkt werden müssten.

Zuletzt hatten die Drehbuchautorinnen und -autoren 2017 nach gescheiterten Gesprächen mit den Studios gestreikt. 100 Tage legten sie ihre Stifte nieder, was die Unterhaltungsindustrie in Los Angeles etwa zwei Milliarden Dollar (1,82 Milliarden Euro) kostete.