Europaweit über 150 Mafiosi festgenommen

Bei einem internationalen Großeinsatz gegen die Mafia heute sind insgesamt rund 150 Haftbefehle vollstreckt worden. Mehrere Personen wurden aufgrund eines Europäischen Haftbefehls in Deutschland festgenommen, wie die italienischen Carabinieri heute bekanntgaben.

Außerdem wurden gegen sechs Menschen in Belgien, drei in Frankreich und jeweils eine Person in Portugal, Rumänien und Spanien europäische Haftbefehle vollstreckt.

Ein Gericht in der Hafenstadt Reggio Calabria hatte auf Antrag der Anti-Mafia-Staatsanwaltschaft die rund 150 Haftbefehle ausgesprochen. Den mutmaßlichen Verbrechern werden Mitgliedschaft in einer mafiösen Vereinigung, Drogen- und Waffenhandel, Geldwäsche und andere Delikte vorgeworfen. Der überwiegende Teil der Beschuldigten wurde in Italien festgenommen, wie es hieß.

’Ndrangheta eine der mächtigsten Vereinigungen

Wie die deutschen Staatsanwaltschaften Düsseldorf, Koblenz, Saarbrücken und München sowie die Landeskriminalämter Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland mitteilten, gab es in mehreren deutschen Bundesländern Razzien gegen mutmaßliche Mitglieder und Helfer der kalabrischen ’Ndrangheta. Auch in Thüringen gab es Durchsuchungen.

Die ’Ndrangheta gilt als eine der gefährlichsten, reichsten und mächtigsten Mafia-Vereinigungen Italiens. Sie soll einen Großteil des weltweiten Kokainhandels kontrollieren. Die Organisation breitete sich zuletzt weiter in den Norden Italiens aus, wo sie unter anderem regulär angemeldete Unternehmen zur Geldwäsche nutzt.

Auch Europol und Eurojust beteiligt

„Hintergrund ist ein Verfahren mit Bezug zur italienischen organisierten Kriminalität, das sich gegen Verantwortliche und Mitglieder der Vereinigung ’Ndrangheta richtet.“ Das Verfahren werde durch eine gemeinsame Ermittlungsgruppe geführt, an der Europol und Eurojust beteiligt seien, hieß es in der Mitteilung.