Versteigerung von Juwelen der Horten-Erbin beginnt

Die Juwelen der österreichischen Milliardenerbin Heidi Horten (1941–2022) stehen zum Verkauf. Heute begann eine erste Onlineauktion. Die spektakulärsten der rund 400 Schmuckstücke werden nächste Woche in Genf angeboten, wie eine Sprecherin des Auktionshauses Christie’s sagte.

Weitere 300 Stücke sollen im Herbst versteigert werden. Das Auktionshaus schwärmte von der „zeitlosen Eleganz“ der Erbin des 1987 verstorbenen deutschen Kaufhauskönigs Helmut Horten.

Eines der wertvollsten Stücke ist eine Diamantkette mit dem tropfenförmigen „Briolette of India“-Diamanten mit gut 90 Karat. Der Legende nach soll sie schon im 12. Jahrhundert Eleonore von Aquitanien, der Königin von Frankreich, gehört haben.

Nach Angaben des Branchenverbands Natural Diamond Council gibt es jedoch auch die Geschichte, dass der Diamant aus Südafrika stammt und Pierre Cartier gehörte, der eine exotische Geschichte erfand, um ihn aufzuwerten. Die Kette wird auf bis zu 14 Millionen Franken (etwa 14,2 Mio. Euro) geschätzt. „Briolette“ bezeichnet eine seltene Schliffform.

Gesamtwert 136 Mio. Euro

Christie’s schätzt den Gesamtwert der Kollektion auf rund 150 Millionen Dollar (rund 136 Mio. Euro). Es sei die größte private Schmucksammlung, die das Auktionshaus je versteigert hat.

Der Erlös soll der Heidi Horten Collection mit Hortens umfangreicher Kunstsammlung sowie der medizinischen Forschung zugutekommen. Horten hatte das Museum in Wien wenige Tage vor ihrem Tod im Juni 2022 eröffnet.

Helmut Horten hatte den Grundstein für sein Vermögen in der NS-Zeit gelegt, als er Kaufhäuser von enteigneten Jüdinnen und Juden übernahm. Heidi Horten ließ ein Gutachten erstellen, das Anfang 2022 zu dem Ergebnis kam, dass Horten Nutznießer der Enteignungen durch die Nazis war, sie selbst aber nicht vorangetrieben habe.

Christie’s will einen Teil der Erlöse aus der Versteigerung einer Organisation spenden, die sich mit der Holocaust-Forschung und -Vermittlung befasst.