Polizisten nahe der Schule in Belgrad
AP/Darko Vojinovic
Belgrader Schule

Schüler erschießt acht Kinder und Wachmann

Bei Schüssen in einer Volksschule in der serbischen Hauptstadt Belgrad sind Mittwochfrüh neun Menschen, acht Kinder und ein Wachmann der Schule, ums Leben gekommen. Sechs Kinder und eine Lehrerin wurden verletzt. Bei dem Täter handelt es sich laut Polizei um einen 14-Jährigen. Das Motiv ist noch unbekannt, die Tat soll jedoch geplant gewesen sein.

Ein Sprecher der Polizei sagte im Rahmen einer Pressekonferenz, dass es sich bei den acht getöteten Kindern um sieben Mädchen und einen Buben gehandelt habe. Mit der Handfeuerwaffe seines Vaters habe er auch einen Wachmann erschossen.

Vier weitere Buben und zwei Mädchen seien verletzt worden. Ein Mädchen sei in kritischem Zustand, zitierte die BBC die serbische Gesundheitsministerin. Auch eine Lehrerin sei verletzt worden und befinde sich derzeit im Krankenhaus. Milan Nedeljkovic, Bürgermeister des zentralen Bezirks Vracar, in dem sich die Schule Wladislaw Ribnikar befindet, sagte, die Ärzte kämpften darum, das Leben der Lehrerin zu retten.

Die 53-jährige Lehrerin, die Geschichte unterrichtet hatte, hat nach Angaben der Universitätsklinik eine Bauchwunde und Wunden an beiden Händen davongetragen. In Medienberichten hieß es, dass eine schlechte Note im Fach Geschichte für den Angriff auslösend sein durfte. Deshalb geht man davon aus, dass das Ziel des Angriffs diese Geschichtslehrerin sein könnte.

Täter festgenommen

Das Innenministerium hatte zuvor bestätigt, dass der mutmaßliche Täter festgenommen wurde. Bei ihm handelt es sich um einen 14-jährigen Schüler. Er soll mit der Pistole seines Vaters das Feuer auf seine ehemalige Lehrerin eröffnet haben. Den Angriff verübte er um 8.40 Uhr in einer Klasse, die Ermittlungen zu seinen Motiven laufen noch.

Wie Bildungsminister Branko Ruzic bestätigte, habe es vor einiger Zeit eine Anzeige für Mobbing gegeben, dessen Opfer der Angreifer gewesen sein sollte, allerdings sei das nicht mit der Volksschule, sondern mit einer privaten Schauspielschule verknüpft gewesen. In Serbien dauert die Volksschule acht Jahre. Eingeschult wird man im Alter von sieben Jahren.

Rettungskräfte nahe der Schule in Belgrad
AP/Darko Vojinovic
Neun Personen wurden bei der Attacke getötet, sieben weitere verletzt

Skizzen und Pläne gefunden

Die Polizei teilte mit, dass der Siebentklässler auf dem Schulhof festgenommen wurde, nachdem er die Polizei angerufen und die Tat gestanden hatte. Er habe auch Molotowcocktails bei sich gehabt und die Attacke im Voraus geplant. „Er hatte sogar Namen von Kindern, die er töten wollte, und deren Klassen“, sagte der Polizeisprecher auf der Pressekonferenz.

Die Polizei habe bei ihm ein Verzeichnis „von Schülern für eine Liquidation“ sichergestellt. Man habe auf seinem Schreibtisch Skizzen und Pläne gefunden, die „wie aus einem Horrorfilm oder Videospiel“ ausgesehen hätten.

Dreitägige Trauerzeit in Serbien angeordnet

Bildungsminister Ruzic nannte die Tat des 14-Jährigen „bestialisch“. Die serbische Regierung habe „sehr emotionale und ernsthafte Gespräche“ mit dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic geführt.

Psychologen seien kontaktiert worden, um die Betroffenen zu unterstützen. Man werde eine dreitägige Trauerzeit in Serbien von Freitag bis Sonntag ausrufen. Am Donnerstag werde zudem vor Beginn des Unterrichts eine Schweigeminute anberaumt.

Einsatzkräfte nahe der Schule in Belgrad
AP/Darko Vojinovic
Die Polizei sperrte das Schulgelände ab

„Als Familienvater machen mich die fürchterlichen Ereignisse in einer Volksschule in Belgrad, bei der acht unschuldige Kinder und ein Erwachsener ums Leben gekommen sind, zutiefst betroffen“, meldete sich auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) auf Twitter zu Wort. „Meine ehrliche Anteilnahme gilt den Familien und insbesondere den Eltern der Opfer.“

Schulgelände abgesperrt

Die Polizei habe sofort alle verfügbaren Polizeistreifen in die Schule im Stadtteil Vracar im Zentrum von Belgrad geschickt, erklärte das Ministerium. Videoaufnahmen zeigten besorgte Eltern, die in der Nähe der Schule auf ihre Kinder warteten. Die Polizei sperrte das Schulgebäude weiträumig ab.

Tote nach Amoklauf in serbischer Schule

Bei Schüssen in einer Volksschule in der serbischen Hauptstadt Belgrad hat es mehrere Tote und Verletzte gegeben. Laut dem TV-Sender N1 befanden sich unter den Todesopfern Schülerinnen und Schüler sowie ein Wachmann der Schule. Der mutmaßliche Täter, ein 14-jähriger Schüler, wurde inzwischen festgenommen.

Derartige Attacken sind in Serbien, das sehr strenge Waffengesetze hat, vergleichsweise selten. Nach Kriegen und Unruhen in den 1990er Jahren sind jedoch Hunderttausende von illegalen Waffen in den westlichen Balkan-Ländern im Umlauf.