Banga neuer Präsident der Weltbank

Der frühere Vorstandschef von Mastercard, Ajay Banga, ist erwartungsgemäß zum neuen Präsidenten der Weltbank ernannt worden. Das teilte die Bank gestern in Washington mit. Er folgt auf David Malpass, der im Februar überraschend seinen Rücktritt angekündigt hatte. Die Amtszeit von Banga beträgt fünf Jahre. Er war der einzige Kandidat für das Amt und soll es am 2. Juni übernehmen.

Ajay Banga
Reuters/Ruben Sprich

US-Präsident Joe Biden hatte Banga im Februar als Kandidaten für den Chefposten der Weltbank nominiert. Traditionsgemäß stellen die USA den Leiter der Institution. Der 63-jährige indisch-amerikanische Manager war zuletzt stellvertretender Vorsitzender beim Finanzinvestor General Atlantic. Seine erste Herausforderung im neuen Job dürfte die Reform der Weltbank sein, die die Institution gerade vorantreibt.

Der Rückzug von Malpass kommt rund ein Jahr vor dem regulären Ende der Amtszeit des Weltbank-Chefs. Der vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump vorgeschlagene Ökonom stand wegen einer Aussage zum Klimawandel heftig in der Kritik. Im vergangenen September war Malpass Fragen ausgewichen, ob die Verbrennung fossiler Brennstoffe zur globalen Erwärmung beitrage. Stattdessen hatte der Weltbank-Chef gesagt: „Ich bin kein Wissenschaftler.“ Später bemühte sich Malpass um Schadensbegrenzung und sagte, er bedauere seine Wortwahl.

Die Weltbank leiht armen Ländern Geld zu günstigen Konditionen, mit dem Ziel, deren Wirtschaft zu stärken und die Armut dort zu reduzieren. Die Organisation wird von 189 Staaten weltweit getragen.