Ukrainische Armee muss eigene Drohne über Kiew abschießen

Die ukrainische Flugabwehr hat gestern über der Hauptstadt Kiew eine Drohne der eigenen Streitkräfte abgeschossen. Militärs hatten die Kontrolle über das unbemannte Flugobjekt verloren, teilte die Luftwaffe mit. Um mögliche „unerwünschte Folgen“ zu vermeiden, sei beschlossen worden, die Drohne vom türkischen Typ Bayraktar abzuschießen. „Es ist schade, aber so ist die Technik, und solche Fälle kommen vor“, hieß es in der auf Telegram verbreiteten Erklärung.

In der Stadt war wegen des Flugobjekts kurzzeitig Luftalarm ausgelöst worden. Im Stadtzentrum waren Explosionen und Gewehrfeuer zu hören, wie Bewohner berichteten. Die Militärbehörden forderten die Menschen auf, Ruhe zu bewahren und Schutzräume aufzusuchen. Die Flugabwehr sei im Einsatz, hieß es. Die Explosionen hörten nach etwa 15 bis 20 Minuten auf.

Bereits in der Nacht zuvor hatte Russland ukrainischen Angaben zufolge bis zu 24 Kampfdrohnen gegen Ziele in der Ukraine eingesetzt, von denen 18 abgeschossen wurden. Der Leiter der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko, sagte, die Hauptstadt habe seit Anfang des Jahres nicht mehr eine „solche Intensität von Angriffen“ wie in den vergangenen Tagen erlebt.

Weiter Angriffe im Osten

Die russischen Streitkräfte haben ihre Angriffe in der Ostukraine fortgesetzt. Einmal mehr sei die Stadt Bachmut im Brennpunkt des Geschehens gewesen, berichtete der ukrainische Generalstab am Abend in seinem Lagebericht. Insgesamt seien bei Bachmut, Limansk und Marjinka rund 50 russische Angriffe zurückgeschlagen worden.