Neues Jagdvolksbegehren gestartet

Jäger, Natur- und Tierschützer haben ein gemeinsames Volksbegehren für eine bundesweite gesetzliche Regelung der Jagd gestartet. Sie wollen erreichen, dass die Jagd „von einem zu oft tierquälerischen, naturzerstörenden und egoistischen Hobby zu einem von ökologischem Verständnis und Respekt gegenüber den Tieren getragenen Bestandteil unserer Gesellschaft transformiert“ wird, wie es heute bei einer Pressekonferenz in Wien hieß. Der Dachverband Jagd Österreich vermeldete eine andere Sichtweise.

Die Jagd müsse den gesamtgesellschaftlichen Interessen dienen und ökologisch-tierschutzgerecht erfolgen. „Dem wird die in neun Landesgesetzen unterschiedlich geregelte Jagd in Österreich nicht gerecht. Die Landesgesetze erlauben z. B.: tierquälerische Jagdmethoden, Bejagung seltener Arten, Abschuss von Elterntieren mit Jungen oder Tötung von Hunden und Katzen“, so die Initiatoren.

Mehrere Organisationen

Getragen wird das Begehren von den Organisationen Tierschutz Austria, Ökologischer Jagdverband, Verein gegen Tierfabriken und AG Wildtiere im Forum Wissenschaft und Umwelt.

„Der Wald zeigt, ob die Jagd stimmt. Etwa zwei Drittel des österreichischen Waldes leiden unter zu hohen Schalenwilddichten und können sich nicht ausreichend verjüngen. Trophäenkult, Wildfütterung und überbordender Bürokratismus mit neun Landesjagdgesetzen vernichten seit Jahrzehnten Österreichs Wälder und verhindern das natürliche Aufkommen eines klimafitten Mischwaldes. Wild soll wild bleiben dürfen und nicht als Nutztier behandelt werden“, so Franz Puchegger, Obmann vom Ökologischen Jagdverband Österreich.

Dachverband Jagd Österreich verteidigt Landesjagdgesetze

Der Dachverband Jagd Österreich, die Interessenvertretung der Landesjagdverbände, betonte hingegen in einer Aussendung, dass die neun „maßgeschneiderten“ Landesjagdgesetze die „unterschiedlichen Landschaftsbilder, Landnutzungsinteressen ebenso wie die unterschiedlichen Wildarten und deren Lebensraumbedürfnisse“ berücksichtigten: „Dieses maßgeschneiderte System ist in der Verfassung verankert und ein Gegengewicht zum bürokratischen Zentralismus.“ Zudem verwies der Verband darauf, dass die Jagd zum überwiegenden Teil als ehrenamtliche Tätigkeit ausgeübt werde.

Zudem hieß es vom Dachverband, die Jagd diene „entgegen manchen Vorurteilen“ nicht nur dazu, Wildtiere zu erlegen, „sondern vielmehr Wildtiere genauso zu regulieren oder zu fördern, dass ihre Art freilebend erhalten bleiben kann“. Es gehe auch darum, die Lebensräume der Wildtiere zu verbessern, Jagd sei deshalb „gelebter Naturschutz“.