Rom ernennt Sonderkommissar gegen Wasserknappheit

Die italienische Regierung hat einen Sonderkommissar für den Kampf gegen Trockenheit und Dürre eingesetzt. Dieser heißt kurioserweise Nicola Dell’Acqua (zu Deutsch Von Wasser). Der 58-Jährige aus Verona war bisher Direktor der Umweltagentur der norditalienischen Region Venetien.

Dell’Acquas Aufgabe wird es sein, Arbeiten zur Optimierung der Wasserbewirtschaftung zu organisieren und zu beschleunigen. Er koordinierte gestern in Rom die erste Sitzung eines von der Regierung ernannten Expertenteams, das Maßnahmen gegen die Wasserknappheit ergreifen muss. Diskutiert wurde über den Bau von Entsalzungsanlagen in Städten am Meer.

Dekret mit Maßnahmen verabschiedet

Die Regierung in Rom hatte Anfang April ein Dekret verabschiedet, das weitreichende Maßnahmen im Kampf gegen die Trockenheit vorsieht. Das Kabinett um die Rechtspopulistin Giorgia Meloni will Mittel locker machen, um damit marode Wasserleitungen wieder zu erneuern.

In manchen Gegenden gingen durch Lecks mehr als 50 Prozent des Wassers verloren, was Italien noch anfälliger für Trockenperioden mache. Auch Regenwasser-Sammelbecken sowie die Steigerung der Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser sind geplant.

Enge Kooperation mit Salvini

Dell’Acqua wird eng mit Infrastrukturminister Matteo Salvini zusammenarbeiten. Salvini sagte nach einem Spitzentreffen, dass etwas mehr als 100 Millionen Euro für dringende Maßnahmen in fünf Regionen bereitgestellt werden.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Umweltverbänden zufolge hat es im Winter in den Alpen, wo Italiens längster Fluss, der Po, entspringt, halb so viel geschneit wie üblich. In Flüssen und Seen offenbare sich ein immenser Wassermangel, erklärte unlängst die Umweltorganisation Legambiente.