UNO-Menschenrechtsrat mit Sondersitzung zu Sudan

Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen (UNO) berät am Donnerstag über die Lage im Sudan. Die Sondersitzung wurde auf Wunsch von Deutschland, Großbritannien, Norwegen und den USA in Genf einberufen, wie Sprecher des Gremiums gestern mitteilten.

Offizielles Thema der Sitzung ist die „Auswirkung des Konfliktes im Sudan auf die Menschenrechte“. UNO-Organisationen hatten zuletzt unter anderem von Angriffen auf Wohngebiete und medizinische Einrichtungen berichtet, sowie von Vertreibungen durch die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) und Plünderungen.

In dem Land am Horn Afrikas trägt De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan mithilfe der Streitkräfte einen Machtkampf gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo aus, der die RSF anführt. Die beiden Generäle hatten einst durch gemeinsame Militärcoups die Führung im Sudan übernommen. Es kam aber zu einem Zerwürfnis über die Machtverteilung, das am 15. April in offene Kämpfe mündete und das Land mit seinen rund 46 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern in eine Krise stürzte.

Gespräche in Saudi-Arabien

Die sudanesische Armee schickte nach eigenen Angaben Unterhändler nach Saudi-Arabien, um einen Waffenstillstand auszuhandeln. Die Gesandten würden sich in Dschidda treffen, um „die Einzelheiten der Waffenruhe zu besprechen“, die mehrmals verlängert, aber nie eingehalten worden sei, erklärte die Armee. Die RSF-Miliz äußerte sich nicht zu der Ankündigung.

Die Konfliktparteien vereinbarten schon mehrere Waffenruhen, die aber immer wieder gebrochen wurden. Augenzeugen berichteten am Freitag erneut von anhaltenden Luftangriffen und Explosionen in Khartum, auch in der Nähe des Flughafens.

Weiterer Österreicher in Sicherheit

Im Rahmen einer EU-Aktion ist indes ein weiterer Österreicher aus dem Sudan in Sicherheit gebracht worden. Das bestätigte das Wiener Außenamt der APA auf Anfrage. Demnach konnte der Österreicher das Land „auf einem spanischen Schiff“ verlassen. Beim Außenministerium seien derzeit noch „eine Handvoll österreichischer Staatsbürger, die nicht ausreisewillig sind“ mit Aufenthaltsort Sudan registriert.

Laut einem Sprecher des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD) wurden insgesamt 162 EU-Bürgerinnen und -Bürger mit dem spanischen Militärschiff in Sicherheit gebracht.