Ungewöhnlich hohe Temperaturen haben in Kanada Dutzende Waldbrände und Überschwemmungen ausgelöst und Tausende Menschen zur Evakuierung gezwungen. In West- und Zentralkanada, wo sich ein Großteil der landwirtschaftlichen Nutzflächen konzentriert, herrschen derzeit „ungewöhnlich trockene“ Bedingungen und stellenweise sogar eine „schwere Dürre“, so das Ergebnis der jüngsten Messungen der kanadischen Regierung. An manchen Orten lagen die Temperaturen mehr als zehn Grad Celsius über den Normalwerten.

Gestern wurden in der Provinz Alberta, die derzeit am stärksten von Waldbränden betroffen ist, mehr als 70 aktive Brände gemeldet, von denen mehrere außer Kontrolle geraten seien. Etwa 13.000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden nach Angaben der Behörden zur Evakuierung aufgefordert.
Die Pazifik-Provinz British Columbia ist nach Angaben der Behörden doppelt betroffen: Mehrere Brände sind im Landesinneren aktiv, und der Süden der Provinz ist von einer schnellen Schneeschmelze betroffen. Diese lässt die Flüsse ansteigen – einige sind bereits über die Ufer getreten.
Seit einigen Jahren wird der Westen Kanadas immer wieder von extremen Wetterereignissen heimgesucht, die sich durch den Klimawandel in Intensität und Häufigkeit verstärken.