Der Chef des Automobilherstellers Audi, Markus Duesmann, hat vor einer schnellen Einführung der geplanten europäischen Abgasnorm Euro 7 gewarnt. Die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Regeln seien bis zum Jahr 2025 „nicht umsetzbar“, sagt der Audi-Chef der „Welt am Sonntag“. Dies würde „massiv Beschäftigung in Deutschland gefährden“. Überfordert wären nicht nur die Autohersteller, sondern auch die Zulassungsbehörden. Daher fordere Audi eine Überarbeitung.
Der Vorschlag der EU-Kommission für die Abgasnorm Euro 7 sieht vor, dass die Grenzwerte für Autos nur teilweise niedriger ausfallen als nach der seit 2015 maßgeblichen Abgasnorm Euro 6. Sie sollen aber in einer ausgeweiteten Form von Tests gemessen werden, bei denen Parameter wie Kälte oder kurze Fahrtstrecken berücksichtigt werden.
Aussagen zu Tempolimit relativiert
Audi-Chef Duesmann relativierte in der „Welt“ zudem frühere Aussagen zur Einführung eines allgemeinen Tempolimits auf Autobahnen. Er habe sich „nicht dafür ausgesprochen, sondern nur gesagt, dass es eine Option wäre, wenn uns das Öl ausginge“, sagt er der „Welt am Sonntag“.
„Jeder weiß, dass Deutschland ein freies Land ist – und das Tempolimit ist ein Symbol dieser Freiheit“, sagte Duesmann. Stattdessen sollten „lieber intelligente Lösungen“ gewähl werden, um für einen besseren Verkehrsfluss zu sorgen, schlug er vor. Dies sei aus seiner Sicht „der größere Hebel, um die CO2-Emissionen des Verkehrssektors zu senken“.