Berichte: Sudans Kriegsparteien zu Gesprächen in Saudi-Arabien

Die Kriegsparteien aus dem Sudan kommen nach Angaben von Saudi-Arabien und der USA heute zu Gesprächen in Saudi-Arabien zusammen. In der Stadt Dschidda an der Küste des Roten Meeres seien Vorgespräche von Vertretern der sudanesischen Armee und der RSF-Miliz geplant, teilten Saudi-Arabien und die USA mit.

Die Armee des Sudan, der wie Saudi-Arabien an das Rote Meer grenzt, entsandte nach eigenen Angaben bereits gestern eine Delegation nach Dschidda. Die RSF-Miliz bestätigte ihre Teilnahme zunächst nicht. Beide Seiten hatten erklärt, sie seien lediglich zu Gesprächen über eine humanitäre Feuerpause bereit, nicht jedoch über ein Ende des Krieges. Zuletzt wurden Waffenstillstandsvereinbarungen wiederholt nicht eingehalten.

UNO-Sondersitzung zu Sudan

Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen (UNO) will am Donnerstag über die Lage im Sudan beraten. Die Sondersitzung wurde auf Wunsch von Deutschland, Großbritannien, Norwegen und den USA in Genf einberufen, wie Sprecher des Gremiums gestern mitteilten.

Offizielles Thema der Sitzung ist die „Auswirkung des Konfliktes im Sudan auf die Menschenrechte“. UNO-Organisationen hatten zuletzt unter anderem von Angriffen auf Wohngebiete und medizinische Einrichtungen berichtet sowie von Vertreibungen durch die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) und Plünderungen.

Wegen der Kämpfe sind nach Angaben der Vereinten Nation bereits mehr als 100.000 Menschen in benachbarte Länder geflohen. Seit der Eskalation des Machtkampfes zwischen Armee und RSF-Miliz am 15. April wurden zahlreiche Menschen getötet oder verletzt. Nach jüngsten Zählungen in der unübersichtlichen Lage war von Hunderten Toten und Tausenden Verletzten die Rede. International mehren sich Befürchtungen, dass der Sudan in einen Bürgerkrieg versinkt, der die ganze Region destabilisiert.