Analyst: Ukraine hat bei Offensive geografischen Vorteil

Bei der angekündigten ukrainischen Offensive sieht Militäranalyst Niklas Masuhr einen geografischen Vorteil für die Ukraine. Wenn sie an verschiedenen Stellen der Front vorstoße, habe sie kürzere Wege, wenn sie Truppen zur Verstärkung an Brennpunkte verlegen wolle. Die russische Armee habe längere Routen, weil sie sich nur im besetzten ukrainischen Territorium bewegen kann, sagte der Forscher am Center for Security Studies der Universität ETH in Zürich.

Wie andere Analysten und Analystinnen geht Masuhr auch davon aus, dass Elemente der Offensive bereits begonnen haben. „So etwas geht ja nicht mit einer roten Startrakete los“, sagte er. Die jüngsten ukrainischen Angriffe auf russische Logistik dürften eine vorbereitende Rolle spielen.

Drei Szenarien

Analysten und Analystinnen halten nach Angaben von Masuhr drei wesentliche offensive Richtungen für möglich: bei der Großstadt Cherson im Süden, im Norden und bei Saporischschja in der Zentralukraine.

Sie gingen von wechselnden offensiven Schwerpunkten aus, ergänzt durch kleinere Offensiven, um die Russen an mehreren Punkten in Gefechte zu ziehen. „Für die Ukrainer wird es darum gehen, die Russen vor das Dilemma zu stellen, auf welche der Angriffsachsen sie sich konzentrieren sollen“, sagte Masuhr.