Bericht: Bekannter russischer Nationalist bei Anschlag verletzt

In Russland ist der bekannte nationalistische Schriftsteller Sachar Prilepin der Nachrichtenagentur TASS zufolge bei einem Autobombenanschlag verletzt worden. Prilepins Fahrer sei getötet worden, so TASS.

Prilepins Pressedienst teilte mit, der Zustand des Autors sei „okay“. Von Rettungskräften wurde er hingegen als schwer verletzt beschrieben. Der 47-Jährige sei heute in seinem Auto in der Region Nischni Nowgorod östlich von Moskau unterwegs gewesen, als ein am Fahrzeug angebrachter Sprengsatz detonierte, wie mehrere staatliche russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf die dortigen Behörden meldeten.

Gouverneur Gleb Nikitin schrieb auf Telegram, Ermittler seien bereits an der Explosionsstelle unweit der Stadt Bor eingetroffen. Wer hinter dem mutmaßlichen Anschlag steckt, ist noch unklar.

Russland wirft Westen Terrorismus vor

Prilepin übte verschiedene Tätigkeiten aus, bevor er Mitglied der Polizeieinheit OMON wurde. Mit dieser nahm er in den Jahren 1996 und 1999 in Tschetschenien an Einsätzen teil. In dieser Zeit stieß er zu den Nationalbolschewiken, die seit 2005 als verfassungsfeindliche Organisation verboten sind.

Mittlerweile lebt Prilepin mit Frau, zwei Söhnen und zwei Töchtern in Donezk in der teilweise russisch besetzten ukrainischen Region Donbas. Seit Februar 2022 steht er auf einer Sanktionsliste der EU.

Die russische Regierung warf den USA und dem Westen im Zuge dessen vor, ukrainischen Terrorismus zu unterstützen. „Die Tatsache ist wahr geworden: Washington und die NATO haben eine weitere internationale Terrorzelle genährt – das Kiewer Regime“, so die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa. Für den Anschlag tragen die USA und Großbritannien die „direkte Verantwortung“, sagte Sacharowa, nannte dafür aber keinen Beweis.