Deutscher Drogenbeauftragter: Verbot von Aromen in E-Zigaretten

Der deutsche Sucht- und Drogenbeauftragte Burkhard Blienert plädiert für ein konsequentes Verbot von Aromen in E-Zigaretten. „Die aggressive Bewerbung von E-Zigaretten mit Toffee-, Kirsch- oder Minzaromen animiert Jugendliche zum Rauchen“, sagte der sozialdemokratische Politiker der dpa. „Zusätzlich werden sie durch preisgünstige Einweg-E-Zigaretten angesprochen.“ Blienert kritisierte, dass Werbung für Tabak und E-Zigaretten weiterhin sehr präsent sei.

„Überall – egal ob in Groß- oder Kleinstädten – werben unzählige Shops an jeder Ecke mit einer reichen Palette an bunten Vapes, als ob sie Gummibärchen verkaufen würden“, kritisierte Blienert. Im Internet lockten Verkäufer mit satten Erstbesteller- und Mengenrabatten – so dürfe es nicht bleiben. Vapes sind Einweg-E-Zigaretten. Der deutsche Bundesrat nahm im März einen bayrischen Antrag für ein europaweites Verbot dieser Wegwerfprodukte an, die eigentlich als Elektroschrott zu entsorgen sind.

Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte Blienert, dass die Tabakindustrie noch ungefähr 250 Millionen Euro jährlich für Werbung und Sponsoring ausgebe. „Das Ziel muss sein, diesen Betrag so weit wie möglich Richtung null zu bringen“, betonte der frühere Bundestagsabgeordnete.