Die Ukraine wirft Russland eine Untergrabung des Getreideabkommens vor. Das Abkommen sei de facto gestoppt, da Russland sich weigere, ankommende Schiffe zu registrieren und zu inspizieren, erklärte das ukrainische Wiederaufbauministerium heute. „Dieses Vorgehen widerspricht den Bedingungen der aktuellen Vereinbarung.“
Nach Beginn seines Angriffskrieges hatte Russland monatelang die Schwarzmeer-Häfen des Nachbarlandes blockiert. Da die Ukraine einer der größten Agrarexporteure ist, mehrten sich Befürchtungen über einen starken Anstieg der Lebensmittelpreise – und in dessen Folge eine Hungerkrise in den ärmsten Ländern.
Türkei und UNO vermittelten Abkommen
Im vergangenen Sommer vermittelten die Vereinten Nationen und die Türkei dann ein Ende der Blockade und ermöglichten das Getreideabkommen. Es sieht unter anderem eine Freigabe ukrainischer Häfen und einen Korridor im Schwarzen Meer für den Getreideexport vor.
Russland droht immer wieder damit, das zuletzt Mitte März um 60 Tage verlängerte Abkommen platzen zu lassen.