Wegen rechtsextremen Ministers: EU sagt Empfang in Israel ab

Die Europäische Union meidet demonstrativ Kontakte mit extremistischen Mitgliedern der rechtsgerichteten Regierung in Israel. Eine EU-Delegation sagte gestern einen diplomatischen Empfang anlässlich des Europatages wegen der geplanten Teilnahme des rechtsextremen israelischen Ministers Itamar Ben-Gvir ab.

Der bereits wegen Hassrede verurteilte Sicherheitsminister Ben-Gvir von der rechtsextremen Partei Jüdische Stärke tritt unter anderem für eine Ausweitung des israelischen Territoriums ein und lehnt einen Palästinenserstaat ab. International löste er Kritik aus, als er mit einem Besuch des Tempelbergs Spannungen zwischen Israel und Palästinensern anheizte.

EU will „keine Plattform“ bieten

„Bedauerlicherweise haben wir dieses Jahr beschlossen, den diplomatischen Empfang abzusagen, da wir niemandem eine Plattform bieten wollen, dessen Ansichten den Werten, für die die EU steht, widersprechen“, twitterte ein Mitglied der EU-Delegation mit Blick auf den Minister.

Ben-Gvir wertete das Verhalten der EU als Schande. „Freunde wissen, wie man Kritik äußert, und wahre Freunde wissen auch, wie man sie anhört“, twitterte er.