Chinesische Investitionen in Europa deutlich rückläufig

Chinesische Investitionen in Europa sind im vergangenen Jahr erneut deutlich zurückgegangen. Sie konzentrierten sich vor allem auf die Automobil- und Konsumgüterbranche, geht aus einer heute in Berlin veröffentlichten Studie des auf China spezialisierten MERICS-Instituts hervor. Hauptprofiteure sind vier Staaten: Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Ungarn.

Die chinesischen Investitionen in Europa summierten sich 2022 insgesamt auf 7,9 Mrd. Euro. Das entspricht dem Niveau von 2013 und bedeutet gegenüber 2021 einen Rückgang um 22 Prozent. Drei Viertel davon entfallen auf die Auto- und Konsumgüterbranche.

Schwerpunkt Batterien für Elektroautos

Ein Schwerpunkt von Großprojekten sind Batterien, die für Elektroautos benötigt werden. „Greenfield-Investitionen“, bei denen chinesische Unternehmen im Ausland Tochterfirmen gründen oder neue Produktionsstätten errichten, stehen der Studie zufolge mittlerweile ganz vorne – mit insgesamt 4,5 Milliarden Euro und überwiegend Batteriefabriken.

Erstmals seit 2008 sind sie damit wichtiger als Übernahmen und Fusionen. Diese summierten sich auf 3,4 Mrd. Euro, der niedrigste Stand seit 2011. „Greenfield-Investitionen werden weniger streng reguliert als umstrittene Übernahmen im Bereich kritische Infrastruktur oder im Technologiesektor“, sagte MERICS-Chefökonom Max Zenglein.

Auf Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Ungarn entfielen laut der Studie 88 Prozent der chinesischen Investitionen in Europa. Hier investieren die Batteriefirmen aus der Volksrepublik – CATL, Envision AESC und SVOLT – in neue Werke.