Pakistanischer Ex-Premier Imran Khan verhaftet

Der ehemalige pakistanische Premierminister Imran Khan ist wegen Ermittlungen in einem Korruptionsverfahren verhaftet worden. Der 70-Jährige wurde heute im Obersten Gerichtshof der Hauptstadt Islamabad festgesetzt, wie Sicherheitsbehörden und seine Partei PTI bestätigten.

Hintergrund sei einer der vielen Korruptionsfälle, für die sich Khan verantworten müsse, sagte ein Sicherheitsbeamter der dpa.

In mehreren Städten des Landes kam es zu Ausschreitungen. Wie der Geheimdienst der dpa bestätigte, stürmten Khans Anhänger das Hauptgebäude des pakistanischen Militärs in der Millionenstadt Rawalpindi. Auch in der Stadt Lahore im Nordosten des Landes drangen Protestler in ein Militärgebäude ein.

Sicherheitskräfte haben nach eigenen Angaben nicht versucht, die Massen aufzuhalten, um eine Eskalation zu vermeiden. In mehreren Teilen des Landes gingen Menschen auf die Straße.

2022 als Premier abgesetzt

Vor dem Gerichtsgelände kam es zu Zusammenstößen zwischen Anhängern des Politikers und der Polizei. Im April 2022 war Khan durch ein Misstrauensvotum als Premierminister nach fast vier Jahren im Amt abgesetzt worden. Seitdem brachte die Justiz immer neue Vorwürfe gegen Khan vor.

Khan hatte in den vergangenen Monaten immer wieder zu Massenprotesten und Neuwahlen aufgerufen. Bei dem Versuch, den Politiker im März dieses Jahres in seiner Residenz in der Millionenstadt Lahore zu verhaften, kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und seinen Anhängern.