Kaliningrad soll in Polen nur noch Krolewiec heißen

In Polen soll der Name der russischen Exklave Kaliningrad offiziell nicht mehr verwendet werden. Es sei nur noch die polnische Bezeichnung Krolewiec empfohlen, teilte die staatliche Kommission zur Standardisierung geografischer Bezeichnungen heute mit.

Die Empfehlung gelte sowohl für die Stadt als auch die Region, für die ebenfalls die vom früheren deutschen Namen Königsberg abgeleitete polnische Bezeichnung zu verwenden sei.

Russische Bezeichnung „ohne Bezug“ zu Region

Wie die Nachrichtenagentur PAP meldet, wurde die heute in Kraft getretene Entscheidung bereits am 12. April getroffen. Zur Begründung hieß es, dass die Stadt in Polen unter ihrem historischen Namen (Krolewiec bzw. Königsberg) bekannt sei „und die derzeitige russische Bezeichnung der Stadt eine künstliche Schöpfung ohne jeglichen Bezug zur Stadt oder Region ist“.

Außerdem habe es in Polen „einen emotionalen, negativen Charakter“, dass die Stadt nach Michail Kalinin benannt worden sei, einem „Verbrecher“, der mitverantwortlich sei für das Katyn-Massaker an Tausenden Polen im Zweiten Weltkrieg. Bevor sie von Hitler-Deutschland angegriffen wurde, hatte die Sowjetunion im Jahr 1939 gemeinsame Sache mit den Nazis gemacht und sich unter anderem die baltischen Staaten sowie den Osten Polens einverleibt.