Steigender Meeresspiegel in Bonaire: Klage gegen Niederlande

Bewohnerinnen und Bewohner von Bonaire haben gemeinsam mit der Umweltschutzorganisation Greenpeace eine Klage gegen die niederländische Regierung eingeleitet, um diese zu einem besseren Schutz der Karibikinsel vor dem steigenden Meeresspiegel zu zwingen. Die Kläger seien der Ansicht, dass der niederländische Staat den Schutz vernachlässige und damit Menschenrechte verletze, teilte Greenpeace heute mit.

Der Regierung sei über einen Anwalt eine „Handlungsaufforderung“ zugestellt worden, erklärte Greenpeace-Sprecher Bram Karst. Im niederländischen Recht sei die Zustellung dieses Briefes der erste Schritt, um den Staat vor Gericht zu bringen. Bonaire gehört geografisch zu den Kleinen Antillen. Politisch ist die Ex-Kolonie seit 2010 eine Besondere Gemeinde der Niederlande.

In dem Schreiben wird Den Haag aufgefordert, seinen CO2-Ausstoß zu verringern und die zum Königreich der Niederlande gehörende Insel besser vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen. Einer im September veröffentlichten Studie zufolge könnte ein Fünftel der Insel Bonaire bis zum Ende des Jahrhunderts im Meer versinken, sollte der weltweite CO2-Ausstoß nicht deutlich verringert werden.