Wahlkampfendspurt: Erdogan wirft USA Umsturzabsichten vor

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wirft der Opposition im Endspurt des Wahlkampfes vor, ihn mit Hilfe der USA stürzen zu wollen. „Biden (Anm. US-Präsident, Joe) hat den Befehl gegeben, Erdogan zu stürzen, das weiß ich. Alle meine Leute wissen das“, sagte der 69-Jährige gestern bei einer Kundgebung in Istanbul mit Blick auf US-Präsident Joe Biden.

Seine Behauptungen belegte er nicht. Erdogans Herausforderer Kemal Kilicdaroglu verzichtete gestern auf Wahlkampfveranstaltungen und besuchte lediglich das Mausoleum von Kemal Atatürk, dem Gründer der modernen Türkei.

Kilicdaroglu liegt in Umfragen vorne

Nach Umfragen liegt Erdogan hinter Kilicdaroglu. Neben dem Präsidenten wird heute auch das Parlament neu gewählt. Erdogans islamisch-konservative AKP tritt zusammen mit der nationalistischen MHP gegen ein von Kilicdaroglu angeführtes Sechserbündnis an. Stärkste Kraft in dem Sextett ist die säkulare Republikanische Volkspartei CHP von Kilicdaroglu.

Am späten Sonntag könnte es erste Hinweise darauf geben, ob es zu einer Stichwahl um die Präsidentschaft kommen wird. Das ist der Fall, wenn keiner der Kandidaten über 50 Prozent kommt.