Medikamentenmangel: Vorratslager aus Krisenfonds

Die EU-Kommission will gegen den Medikamentenmangel in Europa vorgehen. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) werte gegenwärtig den Markt für wichtige Antibiotika aus, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides der deutschen „Welt am Sonntag“.

Man berate mit Herstellern, wie sich die Produktionskapazitäten mit der Nachfrage in Einklang bringen ließen. Sie kündigte an, ein Teil des Haushalts der EU-Behörde für Krisenvorsorge und Krisen (HERA), der in diesem Jahr 1,3 Milliarden Euro umfasse, könnte für Bevorratung und Beschaffung von Medikamenten verwendet werden.

Laut Kyriakides muss die EU die Medikamentenversorgung „für alle Bürger zu jeder Zeit“ sicherstellen. Sie sprach sich für ein europäisches Frühwarnsystem und eine EU-Liste für kritische Medikamente aus.

Zahlreiche Arzneimittel sind in nahezu allen EU-Ländern gar nicht oder nur schwer verfügbar. Dazu gehören etwa Antibiotika, Insuline und Krebstherapiemittel.