Zyklon „Mocha“ erreichte Myanmar und Bangladesch

Ein Tropensturm hat gestern die Küste von Myanmar erreicht und Teile der Hafenstadt Sittwe überflutet. Der Zyklon „Mocha“ erreichte das Festland und riss mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 210 Kilometern pro Stunde Blechdächer weg. Zudem fiel ein Mobilfunkturm um.

In Sittwe standen die Erdgeschoße mehrerer Gebäude im Wasser, wie ein Video von Augenzeugen zeigte. Aus Sorge vor einem der stärksten Stürme in der Region seit Jahren wurden etwa 400.000 Menschen in Myanmar und im tiefliegenden Nachbarland Bangladesch in Sicherheit gebracht.

Zerstörung nach Zyklon „Mocha“ in Myanmar
AP

Nach Angaben des UNO-Büros für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) sind im Nordwesten Myanmars und im Bundesstaat Rakhine bereits rund sechs Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. „Dass ein Wirbelsturm ein Gebiet trifft, in dem bereits ein so großer Bedarf an humanitärer Hilfe besteht, ist ein Alptraumszenario“, sagte UNO-Koordinator Ramanathan Balakrishnan. Hunderttausende ohnehin gefährdete Menschen seien betroffen.

Gefahr für geflüchtete Rohingya

Gefahr besteht laut Helfern auch für mehr als eine Million Rohingya-Flüchtlinge, darunter eine halbe Million Kinder, die in Lagern in der Küstenstadt Cox’s Bazar in Bangladesch leben. „Die gefährdeten Menschen werden derzeit in sichere Unterkünfte gebracht, und wir stellen auch Hilfspakete zusammen“, sagte Farah Kabir von ActionAid Bangladesh.

Die meisten Flüchtlinge leben in behelfsmäßigen Unterkünften in den dicht gedrängten Lagern. Vertreter der muslimischen Minderheit Rohingya waren 2017 vor einer vom Militäroperation aus Myanmar geflohen. „Die Winde werden immer stärker“, sagte der 21-jährige Flüchtling Mohammed Asis. „Unser Unterstand aus Bambus und Planen bietet kaum Schutz. Wir beten zu Allah, dass er uns rettet.“