Vor dem Hintergrund des anhaltenden Konflikts um die Grenzregion Bergkarabach haben sich die Präsidenten von Armenien und Aserbaidschan zu Gesprächen in Brüssel getroffen. Beide Präsidenten seien zu direkten Beratungen zusammengekommen, teilte ein Sprecher von EU-Ratpräsident Charles Michel gestern mit.
Es ist das fünfte Mal, dass der armenische Staatschef Nikol Paschinjan und sein aserbaidschanischer Kollege Ilham Alijew unter europäischer Vermittlung zusammenkommen. Michel traf die Präsidenten der beiden Kaukasus-Republiken bereits zu getrennten Gesprächen.
Die Gespräche finden vor dem Hintergrund mehrerer tödlicher Zusammenstöße an der Grenze zwischen Armenien und Aserbaidschan statt. Am Freitag teilte Eriwan mit, ein armenischer Soldat sei durch aserbaidschanische Streitkräfte getötet und zwei weitere seien verletzt worden. Einen Tag zuvor war ein aserbaidschanischer Soldat getötet und vier armenische verletzt worden.
Paschinjan hatte seinem aserbaidschanischen Amtskollegen vorgeworfen, die Verhandlungen in Brüssel „unterwandern“ zu wollen. Er sehe „nur wenige“ Chancen, dass es in diesem Rahmen zur Unterzeichnung eines Friedensabkommens kommen werde.