Bericht: Wagner-Chef wollte russische Truppen verraten

Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat einem Zeitungsbericht zufolge der ukrainischen Regierung angeboten, die Positionen russischer Truppen preiszugeben. Als Gegenleistung habe er den Abzug ukrainischer Soldaten aus der umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut gefordert. Das berichtete die „Washington Post“ („WP“) unter Berufung auf Dokumente des US-Geheimdienstes. Die Ukraine habe das Angebot abgelehnt.

Prigoschin habe sein Angebot über seine Kontakte zum ukrainischen Geheimdienst unterbreitet. Der Bericht stützt sich auf geheime US-Dokumente, die laut „WP“ der Chatplattform Discord zugespielt wurden. Das US-Präsidialamt reagierte nicht sofort auf eine Anfrage von Reuters zur Stellungnahme.

Widersprüchliche Aussagen

Die „WP“ berichtete weiter, Prigoschin habe sich mit Vertretern des ukrainischen Militärgeheimdienstes in einem afrikanischen Land getroffen. Nachdem er zunächst ironisch ein Treffen mit dem Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes bestätigt hatte, dementierte er heute derartige Gespräche.

„Ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich in Afrika spätestens seit Ausbruch des Konflikts nicht mehr war, eigentlich sogar schon ein paar Monate vor Beginn der ‚militärischen Spezialoperation‘ (so nennt Moskau seinen Angriffskrieg in der Ukraine, Anm.) nicht mehr“, sagte er im Telegram-Kanal seines Pressedienstes.