Spionageverdacht: Lebenslang für Amerikaner in China

Ein 78-jähriger US-Amerikaner ist in China nach Spionagevorwürfen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Wie ein Gericht in der ostchinesischen Stadt Suzhou mitteilte, wurde John Shing-Wan Leung, der neben einem US-Pass auch einen ständigen Wohnsitz in Hongkong hat, heute verurteilt. Zudem wurde Leungs Vermögen in Höhe von 500.000 Yuan (rund 66.000 Euro) beschlagnahmt.

Leung war der Mitteilung zufolge im April 2021 unter dem Verdacht der Spionage festgenommen worden. Weitere Details wurden nicht genannt. Vor dem Hintergrund angespannter Beziehungen sind auch die USA in den vergangenen Jahren vermehrt gegen Chinesinnen und Chinesen vorgegangen, die der Spionage beschuldigt wurden.

Ende April hatte China sein Spionagegesetz geändert, um nicht mehr nur Staatsgeheimnisse, sondern auch sehr vage definierte „nationale Interessen“ zu schützen. In den vergangenen Wochen hat auch eine Antispionagekampagne gegen international tätige Beratungsunternehmen an Fahrt gewonnen. In einer koordinierten Aktion durchsuchten Ermittler Büros in Peking, Schanghai, Shenzhen, Suzhou und anderen Städten.