Justiz nimmt Ermittlungen im Fall Orlandi wieder auf

Die Staatsanwaltschaft Rom hat auf der Grundlage von Dokumenten, die ihr vom Vatikan zur Verfügung gestellt worden sind, neue Ermittlungen zum rätselhaften Verschwinden der 15-jährigen Vatikan-Bürgerin Emanuela Orlandi im Jahr 1983 eingeleitet. Das teilte die Staatsanwaltschaft gestern mit.

„Wir erhoffen uns eine loyale Zusammenarbeit zwischen der Staatsanwaltschaft Rom und dem Vatikan bei der Suche nach der Wahrheit“, sagte Laura Sgro, Rechtsanwältin der Familie Orlandi. „Die Wiederaufnahme der Ermittlungen ist eine gute Nachricht, auf die wir seit Jahren gewartet haben, um die Wahrheit über Emanuela zu erfahren“, sagte Sgro.

Die 15-jährige Emanuela Orlandi, Tochter eines Vatikan-Angestellten, war am 22. Juni 1983 nicht vom Musikunterricht in Rom heimgekehrt. Ende 2015 hatte die Staatsanwaltschaft von Rom den Fall archiviert. Daraufhin wendeten sich die Angehörigen von Orlandi an den Vatikan und direkt an Papst Franziskus. Durch die Netflix-Serie „Vatican Girl“ hatte der Fall im Herbst weltweit neue Aufmerksamkeit erfahren.