Niederlande: Erstmals Windräder wegen Zugvögeln gestoppt

Zum Schutz von Millionen Zugvögeln haben die Niederlande erstmals Windräder in ihren Windparks vor der Küste gestoppt. Am Samstag wurden die Offshore-Windkraftanlagen in Borssele und Egmond aan Zee für vier Stunden abgeschaltet, da ein großer Vogelzug über der Nordsee vorhergesagt worden sei, teilte die Regierung heute mit.

„Das ist eine internationale Premiere“, sagte der niederländische Energieminister Rob Jetten. Nirgendwo sonst auf der Welt würden Windparks im Meer zum Schutz der Vögel abgeschaltet. Die Regierung wolle die Auswirkungen von Windparks auf die Natur so gering wie möglich halten.

Voraussichtlich ab Herbst 2023 sollen die Windparks nach der nun laufenden Pilotphase häufiger abgeschaltet werden, hieß es weiter. Um den Vögeln einen sicheren Durchzug zu ermöglichen, sollen die Windparkbesitzer die Geschwindigkeit der Windturbinen während der vorhergesagten nächtlichen Zugzeit auf maximal zwei Umdrehungen pro Minute reduzieren.

Landwirtschaft Hauptursache für Vogelschwund

In den vergangenen vierzig Jahren ist die Zahl der Vögel in Europa um ein Viertel gesunken. Bei den Feld- und Wiesenvögeln beträgt der Rückgang sogar über 50 Prozent. Laut einer neuen Studie ist intensive Landwirtschaft die Hauptursache für den Vogelschwund. Verstädterung und Klimaerwärmung sind weitere Gründe für den Rückgang.

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