Ausreichend Angebote für gemeinsamen Gaseinkauf

Der vor dem Hintergrund stark gestiegener Energiepreise beschlossene gemeinsame Gaseinkauf in der EU geht in die finale Phase. 25 „zuverlässige internationale Lieferanten haben auf unseren Gesamtbedarf von etwa 11,6 Mrd. Kubikmeter Gas mit Angeboten für eine Gesamtmenge von mehr als 13,4 Mrd. Kubikmeter reagiert“, sagte EU-Kommissionsvize Maros Sefcovic heute in Brüssel. Die Kundenwünsche seien bereits mit den „attraktivsten“ Angeboten abgeglichen.

Konkret gehe es dabei um ein Volumen von 10,9 Mrd. Kubikmetern, sagte Sefcovic. Von dieser Menge entfielen mehr als 20 Prozent auf Flüssiggas (LNG) und die restlichen fast 80 Prozent auf Pipelinegas. Laut der EU-Kommission decken die Gebote 18 der 21 virtuellen Handelspunkte für Pipelinegas und beide virtuellen LNG-Punkte, Nord und Süd, ab.

Bedarf auch in Österreich gemeldet

Mehr als 110 Firmen nehmen an dem gemeinsamen Gaseinkauf teil. Aus welchen Ländern diese konkret stammen, wollte Sefcovic nicht sagen. Sie würden allerdings „alle Regionen der EU sowie einige Länder der Energiegemeinschaft“ – also außerhalb der EU – abdecken.

Nach APA-Informationen von Ende April meldeten auch mehrere österreichische Firmen ihren Gasbedarf ein. Österreich braucht im Jahr etwa sieben Mrd. Kubikmeter. Die Regierung hatte lange auf den gemeinsamen Gaseinkauf gedrängt.

Verhandlungen „außerhalb“ des EU-Mechanismus

Im nächsten Schritt werden nach Angaben Sefcovics die Teilnehmer über das Ergebnis des Abgleichs informiert und können die Vertragsverhandlungen aufnehmen. Das würde allerdings „außerhalb“ des EU-Mechanismus stattfinden, betonte der Slowake weiter.

Für die zweite Juni-Hälfte kündigte der Kommissionsvize eine zweite Runde der Nachfragebündelung und der Ausschreibungen an, bis Ende des Jahres würden dann drei weitere folgen.