Zentralmatura führt öfter zu mehrfachem Antreten

Die Zentralmatura hat grundsätzlich nicht zu weniger erfolgreichen Abschlüssen als bei der früheren, individuell vom Klassenlehrer oder der Klassenlehrerin erstellten Reifeprüfung geführt. Zu diesem Schluss kommt Regina Radinger, Bildungsexpertin aus der Direktion Bevölkerung, bei der Präsentation der Statistik-Austria-Publikation „Bildung in Zahlen 2021/22“.

Vielmehr seien mit der standardisierten Reife- und Diplomprüfung die erfolgreichen Abschlüsse auf später verschoben worden. Maturantinnen und Maturanten brauchen seither also öfter mehrere Antritte, um die Reifeprüfung positiv abzuschließen, oder treten überhaupt erst später zum ersten Mal an.

Die Einführung der Zentralmatura, die u. a. durch zentral vorgegebene Klausuren eine bessere Vergleichbarkeit der Abschlüsse bringen sollte, führte 2015 (AHS) bzw. 2016 (BHS) zu einem Einbruch der Erfolgsquoten bei den Hauptterminen. Nach einem Höhepunkt von 88,8 Prozent 2013/14 ging es 2017/18 auf 78,2 runter. Mit den coronavirusbedingten Erleichterungen stiegen sie der Statistik zufolge wieder deutlich.

Berücksichtigt man aber auch die Nebentermine in Herbst und Winter, ist der Rückgang bei den Erfolgsquoten durch die Einführung der Zentralmatura deutlich geringer (2013/14: 95,3 Prozent, 2017/18: 90,9).