UNO fordert drei Milliarden Dollar für Sudan-Hilfe

Wegen des anhaltenden Konflikts im Sudan fordern die Vereinten Nationen mehr internationale Hilfen für das Land und die umliegende Region.

Das Nothilfebüro OCHA und das Flüchtlingshilfswerk UNHCR baten heute in Genf um mehr als drei Milliarden Dollar (etwa 2,8 Mrd. Euro) Spenden, damit ihre Arbeit in dem Krisengebiet bis Oktober finanziert werden kann. Praktisch die Hälfte der 49 Millionen Menschen in dem Land im Nordosten Afrikas sei auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Das Geld soll insbesondere genutzt werden, um 18 Millionen Menschen Lebensmittel, Wasser, Unterkünfte, Sanitäreinrichtungen und medizinische Hilfe zur Verfügung zu stellen. „Die Krise im Sudan ist dabei, sich schnell zu einer regionalen Krise zu entwickeln“, sagte der OCHA-Experte Ramesh Rajasingham.

Fast eine Million Vertriebene seit Konfliktbeginn

Allein seit Mitte April seien fast eine Million Menschen vertrieben worden, auch in Nachbarländer. Das UNHCR geht davon aus, dass im nächsten halben Jahr mehr als eine Million weitere Menschen den Sudan verlassen werden.

Ursprünglich hatte OCHA für das Land mit einem Spendenbedarf von 1,7 Milliarden Dollar fürs laufende Jahr gerechnet. Im Sudan trägt Präsident Abdel Fattah al-Burhan mit Hilfe der Streitkräfte einen Machtkampf gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo aus, der die RSF-Miliz anführt. Die beiden Generäle hatten einst durch gemeinsame Militärcoups die Macht an sich gerissen.