Getreideabkommen um zwei Monate verlängert

Russland und die Ukraine haben sich auf eine Verlängerung des Getreideabkommens geeinigt. Es gelte für weitere zwei Monate, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan gestern in Ankara.

Russland hatte nach dem Überfall auf die Ukraine die Getreideexporte des Nachbarlandes blockiert. Die Blockade und Sanktionen gegen Russland haben 2022 zu starken Preisanstiegen unter anderem bei Getreide und Dünger geführt.

Bestätigung aus Moskau

Moskau sieht nun eine Chance zur Sicherung der globalen Ernährungssicherheit. „Wir bestätigen die Ankündigung des türkischen Präsidenten, dass die Schwarzmeer-Initiative um zwei Monate verlängert wird“, sagte Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, nach Angaben der Staatsagentur TASS.

„Damit ergibt sich die Chance, die globale Ernährungssicherheit nicht nur mit Worten, sondern mit Taten zu sichern, in erster Linie für Länder, die es am nötigsten haben.“ Eventuelle Unstimmigkeiten bei der Umsetzung des Getreideabkommens sollten „so schnell wie möglich“ bereinigt werden.

Initiative auf Vermittlung von UNO und Türkei

Russland und die Ukraine lieferten vor dem Krieg fast ein Viertel der Getreideexporte weltweit. Im Juli 2022 kam die Schwarzmeer-Getreide-Initiative zustande, die von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelt wurde. Sie erlaubt kontrollierte Getreideausfuhren aus den Schwarzmeer-Häfen Odessa, Tschornomorsk und Piwdennyj (Juschny).

Vertreter der UNO, Russlands, der Ukraine und der Türkei kontrollieren die Schiffsladungen in Istanbul. Damit soll sichergestellt werden, dass tatsächlich nur Lebensmittel und keine Waffen an Bord sind.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres begrüßte die Verlängerung des Abkommens, weil das der „globalen Lebensmittelsicherheit“ helfe: „Ukrainische und russische Produkte ernähren die Welt.“ Guterres forderte jedoch eine umfassendere und längerfristige Vereinbarung.