Chinesischer Sondergesandter zu Gesprächen in Kiew

Chinas Sondergesandter Li Hui hat in der Ukraine Gespräche für eine Friedenslösung in Russlands Angriffskrieg geführt. Außenminister Dmytro Kuleba habe den Diplomaten detailliert über die „Prinzipien der Wiederherstellung eines beständigen und gerechten Friedens“ informiert, teilte das Ministerium in Kiew gestern mit.

Kuleba: Gebietsverluste inakzeptabel

Kuleba habe betont, dass die Ukraine „keine Vorschläge akzeptiert, die einen Verlust ihres Territoriums oder ein Einfrieren des Konflikts vorsehen“. Die Ukraine fordert etwa als Grundbedingung für Verhandlungen den Abzug aller russischen Soldaten von ihrem Gebiet. Es seien zudem auch die gegenseitigen Beziehungen erörtert worden.

Es war das erste Mal seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022, dass China einen hochrangigen Diplomaten in das von Russland angegriffene Land schickte. Li wird nun in Moskau erwartet. Nach Angaben aus Peking wird er auch Polen, Deutschland und Frankreich besuchen, um über eine politische Lösung des Konflikts zu sprechen.

Seit Beginn des Konflikts betonte Peking immer wieder, sich für Verhandlungen einzusetzen. Jedoch gibt China dem russischen Präsidenten Wladimir Putin insgesamt Rückendeckung, was dem Land viel internationale Kritik einbringt.

Während Chinas Partei- und Staatschef Xi Jinping mehrfach mit Putin sprach und erst im März in Moskau war, gab es bisher nur ein einziges Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.