Die griechische Parlamentswahl ist beendet. Um 18.00 Uhr schlossen die letzten Wahllokale. Erste Exit-Polls zeigen die regierende konservative Nea Dimokratia (ND) von Ministerpräsident Kyrikaos Mitsotakis mit 36 bis 40 Prozent klar voran. Allerdings verfehlt sie wie erwartet klar die absolute Mehrheit. Zweitstärkste Partei, leicht geschwächt, wäre laut den Wahltagsumfragen die Linkspartei SYRIZA mit 25 bis 29 Prozent, so die Nachwahlbefragung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ERT.
Auf dem dritten Platz landet die sozialdemokratische PASOK mit 9,5 bis 12,5 Prozent. Unklar ist, ob sich eine Mehrheit von Linksparteien gegen die Konservativen ausgeht. Letztere hoffen auf eine Neuwahl im Sommer – mit dann geänderten Regeln, in der Hoffnung, dann die absolute Mandatsmehrheit erreichen zu können.
Kein Mandatsbonus für stärkste Partei
Bei dieser Wahl gilt das einfache Verhältniswahlrecht. Bisher wurden der stärksten Partei automatisch 50 Sitze Parlament zugeschlagen, was meist zu Alleinregierungen führte. So regierte auch die ND in den vergangenen vier Jahren allein. Durch eine Änderung des Wahlrechts wurde dieser Bonus abgeschafft.
Sollte binnen zehn Tagen keine Regierung zustande kommen, muss im Juli erneut gewählt werden.